In diesem 2008 fertig gestellten Mehrfamilienhaus wird Wärme für Raumheizung und Warmwasser mit einer Grundwasser-Wärmepumpe (Nennleistung 27 kW) erzeugt.
Eine Grundwasser-Wärmepumpe nutzt die im Grundwasser gespeicherte Energie, denn das Grundwasser weist ganzjährig Temperaturen zwischen 7°C und 12°C auf. Hierbei wird Grundwasser aus einem Förderbrunnen entnommen und durch einen sogenannten Schluckbrunnen zurückgeführt.
In den letzten Jahren wurden zahlreiche solcher Anlagen erstellt. Das Grundwasser wird aus etwa 5 bis 30 m tiefen Förderbrunnen heraufgepumpt, die Wärme mittels Wärmepumpe entzogen und anschliessend das kühlere Wasser wieder über einen Schluckbrunnen dem Untergrund zugeführt. Grundwasser-Wärmepumpen haben in der Regel einen höheren Wirkungsgrad als Wärmepumpen mit indirekter thermischer Nutzung mittels Wärmeträgerflüssigkeit (z.B. Erdwärmesonden).
Die Qualität des Wassers ist von entscheidender Bedeutung für die Zuverlässigkeit des Systems. Ausserdem bedarf es in der Regel einer kantonalen Bewilligung, da der Betrieb einen Eingriff in den Grundwasserhaushalt bedeutet.
Das Mehrfamilienhaus ist mit einer Schicht aus 20 cm Mineralwolle gedämmt. Die Fenster bestehen aus einer 3-Scheiben-Isolierverglasung mit Wärmeschutzbeschichtung. Zudem sind in jeder der sieben Wohneinheiten Komfortlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung installiert. Dies sorgt nicht nur für sehr niedrige Energiekosten für die Beheizung des Gebäudes (Stromverbrauch rund 8’000 kWh/Jahr für die Beheizung aller sieben Wohneinheiten), sondern auch für ein angenehmes Raumklima.
Link Grundwasser-Wärmenutzung Kanton St. Gallen