Der Energiepfad verbindet in Grabs Objekte, an denen erneuerbarer Energie produziert und genutzt wird, wie zum Beispiel Wasserkraftwerke, Photovoltaik-Anlagen oder Fernwärme der Kehrichtverbrennungsanlage Buchs. Ausserdem führt er zu Objekten, die sich durch besondere Energieeffizienz auszeichnen, zum Beispiel zertifizierte Wohngebäude mit Einsatz erneuerbarer Energie.
Auf dem Abschnitt „Bergweg“ laden wir Sie ein, unser Dorf auf einer kleinen Wanderung aus dem Blickwinkel historische und aktuelle Nutzung der Wasserkraft zu erkunden und direkt am Dorfausgang in die Bergwelt zu schreiten. Wir verbinden Teile des spannenden Rundgangs Grabser Mühlbach mit dem reizvollen Gassenerlebnisweg. Der Bergweg erfordert festes Schuhwerk, da zum Teil recht steile unbefestigte Spazierwege zu bewältigen sind. Am höchsten Punkt unseres Weges an der Staudnerbergstrasse steht eine Bank mit hervorragender Aussicht auf Grabs, ins Rheintal und die umgebenden Berge. Dort lässt es sich gut ausruhen!
Bitte reisen Sie zu Fuss, mit dem Velo oder mit dem Bus an. Veloabstellplätze gibt es hinter dem Postgebäude. Wenn Sie mit dem Auto kommen, finden Sie ausreichend Parkplätze bei der Markthalle/Marktstrasse. Eine Ladestation für Elektro-Fahrzeuge befindet sich ebenfalls hinter dem Postgebäude im Lindenweg.
Der gesamte Bergweg erfordert festes Schuhwerk. Im Dorfbereich führt er über asphaltierte Wege in zumeist verkehrsruhigen Gebieten sowie über kleine Pfade entlang des Mühlenbachs. Ab Dorfausgang geht der Weg zum Teil über steile, unbefestigte Spazierwege. Der Weg ist nicht kinderwagentauglich.
Der Bergweg eignet sich für Personen, die gut zu Fuss sind. Konditionell anspruchsvoll ist der Weg nur leicht. Ganz besonders möchten wir Familien und Schulgruppen auf die Erkundungstour einladen.
An der Bushaltestelle Grabs startet unsere Tour. Wir folgen der Staatsstrasse Richtung Gams, gehen an Volg, Drogerie und links am Restaurant Roma, das sich im grossen roten Gebäude befindet, vorbei und biegen nach 160 m direkt hinter der Brücke über den Walchenbach nach links in den unbefestigten Bachweg ein.
Wir folgen dem Bachweg, der immer entlang dem Wasser durch das Oberdorf führt, bis zu seinem Ende, dann zweigen wir nach links über die Brücke in den Spannenweg ab.
Wir gehen den Spannenweg bis zur nächsten Kreuzung, wo wir nach rechts in den Glockenweg abbiegen.
Nach rund 110 m erreichen wir die sehr gut erhaltene, funktionstüchtige ehemalige Hammerschmiede.
Die Hammerschmiede wird vom Verein Grabser Mühlbach gepflegt und zu Demonstrationszwecken immer noch in Betrieb gesetzt. Vor der Hammerschmiede auf der linken Wegseite sieht man auch die Fassung des Mühlbachs mit dem Sandfang. Nach der Hammerschmiede folgen wir dem Glockenweg für weitere 50 m, dann erreichen wir eine Bushaltestelle.
Dort überqueren wir den Mühlbach nach links bis zur Grabserbergstrasse. Hinter dem rechter Hand gelegenen, gut sichtbaren Brunnen biegen wir direkt nach rechts in die Sägengasse ab. Der Brunnen ist an heissen Sommertagen die perfekte Gelegenheit für eine Erfrischung.
Am Ende der Sägengasse befindet sich die Stricker-Mühle (Mühle im Wispel). Im letzten Jahrhundert wurde hier eine Sägerei betrieben. An dieser Stelle bezeugen historische Dokumente bereits für das Jahr 1463 den Standort zweier Mühlen, die mit Wasserkraft betrieben wurden. Heute stellt hier die Familie Stricker Mehle und Futtermittel her. Mit Wasserkraft wird Elektrizität erzeugt, die direkt in der Produktion eingesetzt wird. Schautafeln erzählen noch mehr interessante Fakten. Rechts neben der Mühle geht es zur Wasserfassung für den Grabser Mühlbach. Wir überqueren nach rechts den Walchenbach und biegen gleich nach dem Gebäude nach links in die Chüegass ein. Der Weg geht zwischen zwei Gebäuden hindurch und steigt recht steil an. Hier beginnt auch der Gassenerlebnisweg.
Der Gassenerlebnisweg ist ein historischer Verkehrsweg von nationaler Bedeutung. Bereits vor über 500 Jahren war der Grabserberg besiedelt und verfügte schon damals über ein umfangreiches Wegenetz. Die Gemeinde Grabs hat die Strecke Buechen/Chüegass instand gesetzt, Schautafeln erzählen von der früheren Nutzung. Einen kleinen Teil dieser interessanten Kulturlandschaft können wir hier erkunden. Wir gehen zwischen Weiden zum Teil auf Hohlwegen bergan, sattes Grün wölbt sich im Sommer über den Pfad. Nach gut 500 m kommen wir an einem Bauerngehöft vorbei an eine Wegkreuzung. Wir nehmen die Abzweigung nach links in den Ilsweg. Dieser Weg führt bergab ins Löchli, auf die Löchlistrasse. Der Blick ins Rheintal ist wunderbar.
Auf der Löchlistrasse sehen wir unmittelbar rechts das Wasserkraftwerk Löchli und daneben das Wasserreservoir. Seit 1899 produziert hier ein Kraftwerk Elektrizität. Eine 1170 m lange Druckleitung von zwei höher gelegenen Reservoiren leitet Bachwasser auf eine moderne Wasserturbine. Einen Blick ins Gebäude kann man jederzeit virtuell über die Webseite des Energiepfades werfen, oder sich für eine Führung der Technischen Betriebe Grabs anmelden. Am Wasserkraftwerk führt ein Weg über eine Brücke, diesen Weg wählen wir.
Über die Brücke überqueren wir den Walchenbach. Selbst im Hochsommer ist es hier angenehm kühl. Der Weg steigt wieder an, wir folgen ihm durch den Wald für rund 320 m, bis wir auf der Staudnerbergstrasse ankommen. Hier öffnet sich der Blick wieder ins Rheintal – wir sehen auf Buchs und in die Liechtensteiner Berge. Rechts am Grashang steht eine rote Bank, der perfekte Zeitpunkt für eine Rast. Unser Weg setzt sich auf der Staudnerbergstrasse nach links bergab fort, nach gut 230 m gelangen wir zum Abzweig Griststrasse.
Wir biegen nach links in die Griststrasse ein und gehen weiter bergab bis zum Ende.
Am Ende der Griststrasse verbirgt sich in einem recht unscheinbaren Gebäude eine äusserst wichtige Einrichtung. Hier befindet sich seit 2009 ein Quellwasserreservoir mit Trinkwasseraufbereitungsanlage. Gleichzeitig wird das Quellwasser energetisch genutzt: Es wird über zwei Turbinen geleitet und damit Elektrizität erzeugt. Einen Blick hinein offenbart die Webseite des Energiepfades. Wir lassen den Blick noch einmal fast bis zum Bodensee und über Grabs schweifen, dann gehen wir die Griststrasse wieder hoch bis zur Staudnerbergstrasse und biegen dort nach links ab und folgen der Staudnerbergstrasse immer weiter, nach 350 m der Linkskurve folgen.
Hinweis für eine Wegabkürzung: die Griststrasse setzt sich vom Gebäude Trinkwasserkraftwerk Grist halb befestigt bis zu einem grossen, markanten Stall fort, ab da geht es auf steilen, zum Teil schlecht erkennbaren Pfaden und Hohlwegen hinunter wieder auf die Staudnerbergstrasse. Landschaftlich sehr schön, aber steil.
Am Ende der Staudnerbergstrasse kreuzen wir wieder die Sägengasse und sehen Brunnen und Bushaltestelle. Wir überqueren den Grabser Mühlbach und biegen wieder in den Glockenweg ein. Ab jetzt folgen wir dem Rundgang des Grabser Mühlbach. Auf der rechten Seite direkt nach der Hammermühle gehen wir durch ein kleines Tor und folgen den Ausschilderungen entlang des Mühlbachs.
Nach 170 m stossen wir auf die ehemalige öffentliche Waschküche. Unvorstellbar, dass diese noch bis Mitte des letzten Jahrhunderts regelmässig genutzt wurde. Durch die Fenster kann man hineinblicken. Oder kommen Sie doch am Mühlentag wieder, wo alle Mühlen des Grabser Mühlbachs ihre Pforte öffnen. Wir folgen dem Pfad weiter bis zur Oberen Säge.
Das Wasserrad der oberen Säge dreht sich unermüdlich. Früher hat es über ein Kurbelrad und eine Pleuelstange eine Säge angetrieben, heute treibt es eine Turbine an und wandelt so die Energie des Wassers in Elektrizität um. Weiter geht es entlang des Mühlbachpfades durch die Hintergassen bis zur Mosterei.
Früher war hier auch eine Säge, seit 1949 wird hier Most produziert. Wir durchqueren die Mostereigebäude und kommen an der Sägenstrasse an. Hier biegen wir rechts ab und dann gleich wieder links weiter Richtung Dorf auf der Vorderdorfstrasse. Nach dem markanten, gelben, sehr gelungen renovierten Bau der ehemaligen Mühle und Säge Vorderdorf auf der linken Strassenseite sehen wir geradeaus hinter einer kleinen Brücke über den Mühlbach schon das Gebäude der Schafwollverarbeitung Vorderdorf (historisches Haus mit Aufschrift Sturzenegger).
In diesem Gebäude wurde früher Schafwolle mit Wasser aus dem Mühlbach gewaschen, anschliessend gekardet und zu Garn verarbeitet. Von 1915-1955 kam eine Weberei hinzu, die das Garn zu Kleiderstoffen verarbeitet hatte. An Mühltagen kann man das Gebäude von innen besichtigen. Interessant ist, dass der Mühlbach hier in einem Kanal gleich einer Stahlwanne geführt wird. Über eine kleine, abenteuerliche Brücke können wir den Mühlbach überqueren. Wir gehen zurück auf die Vorderdorfstrasse und von hier sind es nur noch wenige Meter bis zur Staatsstrasse und von da zur Post, unserem Ausgangspunkt.